Herren I – In der Scheune wird Kraft getankt

Schifferstadt (kc). Die Situation war für die Handballer in der Hochphase der Corona-Pandemie wie für so viele alles andere als leicht. Wie die Spieler bei der Stange halten, wie motivieren zum effektiven Training in einer spiellosen Zeit? Die Verantwortlichen bei der HSG Dudenhofen/Schifferstadt ließen sich einiges einfallen, veranstalteten Challenges über die sozialen Medien im Internet, blieben über Videostreaming in Kontakt.

Dennoch atmeten alle auf, als es zunächst in Kleinstgruppen mit dem entsprechenden Abstand wieder an ein annähernd an Handball erinnern des Training ging. Als dann ab 15. Juli die Verordnungen weiter gelockert wurden, war die Freude dementsprechend groß, endlich wieder zusammen trainieren zu können. Da mit der Wilfried-Dietrich-Halle nur eine Gelegenheit zum Mannschaftstraining vorhanden war, wichen die Handballer ins Stadion auf die Laufbahn einmal in der Woche aus. Doch da in den vergangenen Wochen und Monaten die körperliche Energie unter der eingeschränkten Beanspruchung litt, zeigten sich die Handballer auch in dieser Beziehung kreativ.

„Zweimal in der Woche machen wir etwas für die Athletik, für die Kraft und da haben wir uns in einer privaten Scheune etwas eingerichtet”, informierte Trainer David Oetzel, der mit seinen Spielern so etwas wie „Licht am Ende des Tunnels” sieht. Anfang Oktober soll für die Herren in der Pfalzliga die Saison beginnen.

Personell hat sich bei den Herren einiges getan und mit Nico Claus und Christoph Schubart verlieren die HSGler zwei Spieler, die in den vergangenen Spielzeiten aus der Mannschaft nicht wegzudenken waren und eine große Lücke hinterlassen. Nico Claus, der Ruhepol zwischen den Pfosten, ein überragender Torhüter, der mit dem nicht minder famos haltenden Felix Trapp ein kongeniales Duo bildete und auf dieser Position den bisherigen Trainern keine Sorgenfalten auf die Stirn zauberte, muss die HSG berufsbedingt verlassen, er ist mittlerweile nach Paderborn verzogen.

Eine Lücke hinterlässt auch Christoph Schubart, der sich nach einer schweren Knieverletzung gerade wieder in den Kader gespielt hat und durch eine erneut schwere Knieverletzung zu diesem Schritt gezwungen wird. Beides sind Ur-Gesteine der HSG und mitverantwortlich, dass innerhalb von drei Jahren der Sprung aus der A-Klasse in die Pfalzliga erreicht wurde. Schubart wird aber bei der HSG weiter im Jugendbereich als Trainer aktiv sein.

Aus den eigenen Reihen füllen die Panther den Kader auf. Unumstrittene Nummer eins im Tor ist Felix Trapp. Ihm zur Seite stehen mit Moritz Ballreich und Gabriel Sager zwei 19-Jährige, die unterstützt vom erst 16-jährigen Erik Schopp werden. Der B-Jugendliche darf schon bei den Aktiven mit Sondergenehmigung eingesetzt werden aufgrund seiner Zugehörigkeit zu Auswahlteams wie der Beach-Handball-Nationalmannschaft, wie Trainer Oetzel erklärte. Er gilt als das Talent bei den Panthern und hat auch einiges in bezug auf Weiterentwicklung vor.

Schon in der letzten Saison hatte auf der halblinken Position Simon Richter (19) seine Einsätze, der ebenso aus der HSG-Talentschmiede kommt wie Dominic Gerbes (19), der ebenfalls beim Kampf um den Klassenerhalt auf Linksaußen oder im Rückraum mithalf. Bereits in der Saison 2018/19 kam Marco Schneider als Rechtsaußen zu einigen Spielen in der ersten Garnitur. In der letzten Saison wechselte er sich mit Max Barlang auf Rechtsaußen ab.

Vom TV Hochdorf II kommt mit Niklas Böckly der bisher einzige „fremde” Spieler zu den Panthern. Der 21-Jährige kommt auf der Kreisläuferposition zum Einsatz und soll hier auch für die entsprechenden Lücken sorgen. In der letzten Ferienwoche ist auch die Wilfried-Dietrich-Halle geschlossen und so ist bei den Handballern Laufen und Krafttraining in der Scheune angesagt. Freundschaftsspiele gegen OBKZ in Bellheim, gegen Mundenheim 2 und gegen Friesenheim 2 sind geplant, um die einstudierten Laufwege auch unter Wettkampfpraxis ausprobieren zu können.

Das erste Punktspiel der kommenden Saison soll in Roldalben stattfinden, ehe es gegen die Aufsteiger Herxheim, Offenbach und Kandel geht. 14 Mannschaften stark ist die Liga durch die Nichtabstiegsregel und das fordert die Mannschaften. „Ja, das gibt ein Problem, denn es sind mehr Spiele und wir fangen später an”, sieht auch Trainer Oetzel eine kompakte Saison auf sein Team zukommen.

Quelle: Schifferstadter Tagblatt

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